Tanzen wie zu Habsburgs Zeiten
„ORF III Kulturdienstag“: „Erbe Österreich“-Premiere „Österreichs Adel unter sich: Hochzeiten und andere Feste“
Außerdem: Neue „erLesen“-Ausgabe mit Erwin Steinhauer, Caroline Rosales, Julian Nida Rümelin und Philipp Hübl
Wien (OTS) – Wie lebte und feierte Österreichs Adel in Zeiten der Habsburger-Monarchie und wie tut er das heute? „Erbe Österreich“ geht diesen Fragen am „ORF III Kulturdienstag“ am 11. Jänner 2022 mit drei Dokumentationen auf den Grund.
Den Abend eröffnet eine neue Folge der Reihe „Österreichs Adel unter sich“, die sich diesmal „Hochzeiten und anderen Festen“ (20.15 Uhr) widmet: Österreichs Adel greift bei Vermählungen gerne tief in die Tasche. Man zeigt, was man hat, lädt Verwandte und Freunde von nah und fern ein, feiert lang und ausgiebig. Hinter einem solchen Society-Event steckt ein gewaltiges logistisches Unterfangen: Wer wird eingeladen, wie ist die Sitzordnung und wo lässt man sich einkleiden? Was soll wann und wo an Speisen und Getränken serviert werden? Eine Vielzahl von Agenturen haben sich auf die Ausrichtung dieser Art von Festivitäten spezialisiert, so etwa Lilli Reutter, geborene Goëss, die schon die Hochzeit von Karl Habsburg-Lothringen und Francesca Thyssen-Bornemisza ausgerichtet hat. Filmgestalter Gebhard Hölzl zeigt u. a. Privataufnahmen der Hohenberg-Hochzeit auf Artstetten und taucht in die Welt der blaublütigen Feiern ein.
Eine weitere Ausgabe „Österreichs Adel unter sich“ rückt um 21.05 Uhr „Die Familiensitze“ in den Mittelpunkt: Namen wie Esterházy, Mayr-Melnhof-Saurau, Liechtenstein oder Schwarzenberg zählen auch heute noch zu den größten Grundbesitzern Österreichs. Wer nicht über die notwendigen Mittel verfügt, hat es jedoch zunehmend schwer, die hohen Kosten für Betrieb und Instandhaltung dieser pompösen Familiensitze aufzubringen. Gebhard Hölzl hat den beeindruckendsten Anwesen österreichischer Adelsfamilien einen Besuch abgestattet. Das „Erbe Österreich“-Tripel schließt mit der von Stefan Wolner gestalteten Dokumentation „Tanzen wie zu Habsburgs Zeiten“ (21.50 Uhr).
Danach begrüßt Heinz Sichrovsky in der ersten „erLesen“-Ausgabe (22.40 Uhr) dieses Jahres Schauspieler und Kabarettist Erwin Steinhauer, Philosoph Julian Nida Rümelin, Publizist Philipp Hübl sowie die Autorin und Journalistin Caroline Rosales zum literarischen Gespräch. Das biografische Porträt „Erwin Steinhauer – Der Tragikomiker“ von Fritz Schindlecker erzählt Spannendes und Heiteres aus dem Leben des Künstlers, der vor kurzem die Figur des „Marek“ im Deix-Animationsfilm „Rotzbub“ verkörpert hat. Julian Nida Rümelin stellt sich gemeinsam mit Nathalie Weidenfeld die Frage, welche Werte der Gesellschaft wichtig sind. In ihrem gemeinsamen Werk „Die Realität des Risikos. Über den vernünftigen Umgang mit Gefahren“ plädiert er für ein realistisches Verständnis von Risiken und für eine ethisch begründete Risikopraxis. In Philipp Hübls Buch „Die aufgeregte Gesellschaft“ geht es – gemäß Untertitel – darum, „Wie Emotionen unsere Moral prägen und die Polarisierung verstärken“. Caroline Rosales schreibt in ihrem neuen Roman „Das Leben keiner Frau“ über die Fallstricke der Emanzipation und den Fluch, alles zum ersten Mal zu machen.