Preis der Armut
A | 2024 | TV Dokumentation | 45 min
Eine Koproduktion mit ORF | 3sat
Die Filmemacher*innen Stefan Wolner und Sandra Rak zeigen Menschen, die die herausfordernden Seiten des Lebens kennen. Armut hat viele Gesichter – nicht immer ist sie auf den ersten Blick erkennbar und offenbart sich erst bei genauerem Hinsehen.
In Zeiten von multiplen Krisen und Inflation greift die Armut immer weiter um sich und dringt tief in die Mittelschicht ein. Helene etwa war ihr Leben lang selbständig und führte ein geordnetes Leben. Doch nach der Scheidung wurde sie mit der harten Realität konfrontiert und erlebte verschiedene institutionelle Hürden, die sie in tiefe finanzielle Schwierigkeiten brachten. Heute ist ihr Leben von Verzicht geprägt. Für Freizeitaktivitäten, Urlaube oder spontane Ausgaben für ihren Sohn bleibt kaum noch Spielraum. Denn selbst nach dem Umzug in eine kleinere Wohnung hat die alleinerziehende Mutter, die von der Mindestsicherung lebt, mit einem großen Schuldenberg zu kämpfen.
Sandras Schicksal nahm einen umgekehrten Verlauf. Sie war immer wieder längere Zeit obdachlos und verbrachte ganze Jahre auf der Straße, wo es vor allem für Frauen sehr hart werden kann, wie sie uns erzählt. Inzwischen konnte sie der Obdachlosigkeit entkommen, und lebt in einer kleinen Sozialbauwohnung. Sie weiß, wie wichtig es ist, auf die Situation von Frauen auf der Straße aufmerksam zu machen und kennt die Gefahren, denen diese dort ausgesetzt sind. Ein Mann füllt mit einer Kelle eine Supenschüssel vor einer geöffneten Autotür Jeden Abend ist der Canisibus in Wien unterwegs, um den Menschen eine heiße Suppe und Brot zu bringen.
Jenen Menschen, die sich noch nicht wie Sandra von der Wohnungslosigkeit befreien konnten, hilft der Canisibus. Jeden Abend, auch an Wochenenden und Feiertagen, fährt er durch Wien, um Menschen mit heißer Suppe und Brot zu versorgen. Für viele der bis zu 400 Gäste täglich ist dies die einzige warme Mahlzeit des Tages. Die zahlreichen freiwilligen Helfer*innen, sind dabei immer mit großem Engagement und viel Mitgefühl unterwegs. Neben der Essensausgabe sind sie oft auch Zuhörer*innen und Seelsorger*innen.
Die Dokumentation von Stefan Wolner und Sandra Rak gibt Einblicke in die Geschichten von Menschen, die erschüttern und berühren – doch gleichzeitig auch Mut machen und Hoffnung schenken. Ein Gesellschaftsporträt, das zeigt, wie nah Armut und Stärke beieinander liegen und wie entscheidend Mitmenschlichkeit sein kann.
CREDITS
Regie
Stefan Wolner
Sandra Rak
Drehbuch
Hannah Wahl
Stefan Wolner
Kamera
Gregor Grikinic
Daniel Scherrer
Schnitt
Alexander Schönauer
Animationen
Stefan Horninger
Sound-Mix
Daniel Grailach
Musikkomposition
Victor Gangl
Sprecher
Robert Ritter
Color Grading
David Hughes
Producer
Merlin Mayer
Produzent
Stefan Wolner
Produktion
Red Monster Film
In Koproduktion mit
ORF | 3Sat
Gefördert von
Filmfonds Wien
Fernsehfonds Austria
VAM